Klimaneutralit?t für bayerische Hotels und Unterkünfte
Auswirkungen des Tourismus auf den Klimawandel und umgekehrt
Am Institut für Geographie der Universit?t Augsburg untersuchen Forschende, welche Hemmnisse dem bayerischen Beherbergungswesen auf dem Weg zu Klimaneutralita?t und Klimaanpassung entgegenstehen. Unter Leitung von Dr. Niklas V?lkening werden in den Untersuchungsregionen Allg?u und der Stadt Augsburg bis Herbst 2023 Daten erhoben. Die Ergebnisse werden in zwei Workshops pr?sentiert, konkrete Empfehlungen für die Praxis folgen anschlie?end. Das Bayerische Zentrum für Tourismus f?rdert das Projekt. Etwa acht Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen werden durch private oder berufliche Reisen verursacht, davon entfallen 20 Prozent auf die Beherbergung der G?ste. Damit tr?gt die Reisebranche auch zur Erw?rmung der Erdatmosph?re und zum Klimawandel bei. Gleichzeitig wirkt sich die Erderw?rmung auf den Tourismus aus, Schneemangel oder Hitze- und Dürreperioden sind prominente Beispiele. ?Das Allg?u z?hlt zu einem der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland, gleichzeitig ist es schon jetzt sehr stark vom Klimawandel betroffen“, erkl?rt Dr. Niklas V?lkening, Leiter des KLIBAB-Projekts (Klimaneutralita?t und Klimaanpassung im Bayerischen Beherbergungswesen). Auch die Stadt Augsburg spürt die Auswirkungen der Erderw?rmung bereits, beispielsweise durch starke Hitze und Trockenheit im Sommer. Dennoch stieg die Zahl der ?bernachtungen in beiden Regionen in den letzten Jahren stark an. Aus ersten Interviews geht hervor, dass die Hindernisse vielf?ltig sind: Unter anderem wurden die Angst vor Fehlinvestitionen, fehlendes Know-How sowie das Buchungsverhalten von Reisenden genannt. Hohe Kosten für neue Technologien hindern Beherbergungsbetriebe oft daran, klimaneutral zu werden. Staatliche Kredite oder Subventionen sowie die Bereitstellung von Informationen k?nnten die Tourismusbranche auf dem Weg zu Klimaneutralit?t unterstützen. Laut Dr. Niklas V?lkening ist die Situation in der Branche sehr unterschiedlich: ?Für einige Betriebe sind die Hürden momentan noch zu hoch. Wir konnten aber auch mit sehr engagierten Hoteliers sprechen, die sich als klimapositiv bezeichnen dürfen. Vielleicht muss aber auch in der ganzen Branche ein Umdenken stattfinden.“ Hemmnisse auf dem Weg zu Klimaneutralit?t im Beherbergungswesen stellen bislang einen wenig erforschten Bereich innerhalb der Tourismusforschung dar. Durch die Untersuchung der zentralen Faktoren in Bayern und das besondere zweistufige methodische Verfahren schl?gt das KLIBAB-Projekt neue Wege ein und ist zukunftsweisend. Besonders wichtig ist für Dr. Niklas V?lkening die Schlie?ung der Lücke zwischen Theorie und Praxis: ?Aus unseren Forschungsergebnissen sollen auch Empfehlungen für Entscheidungstr?ger oder politische Leitlinien entstehen. Wir m?chten dazu beitragen, dass die Beherbergungsbetriebe in Bayern sp?testens bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden k?nnen.“
Das KLIBAB-Projekt untersucht, welche Hemmnisse es für das bayerische Beherbergungswesen auf dem Weg zu Klimaneutralit?t und Klimaanpassung gibt. In Interviews mit Betrieben in Augsburg und im Allg?u m?chten die Forschenden zentrale Hindernisse und m?gliche Schritte zum Erreichen von Klimaneutralit?t identifizieren, aber auch über bereits umgesetzte Ma?nahmen sprechen. Die beiden Regionen wurden für die Untersuchung gew?hlt, um im Vergleich von st?dtischen und l?ndlichen Regionen eine m?glichst gro?e Bandbreite an Hemmnissen abdecken zu k?nnen. Befragt werden unter anderem Betreiber von Hotels, Campingpl?tzen oder Ferienwohnungen. In einer bayernweiten Onlinebefragung werden diese Hemmnisse anschlie?end quantifiziert und gewichtet. Im Herbst 2023 stellt das Forschungsteam die Ergebnisse in zwei Workshops vor. Auch werden Handlungsempfehlungen für die Branche entwickelt, um Beherbergungsbetriebe auf dem Weg zur Klimaneutralit?t und -anpassung zu unterstützen.Vielf?ltige Hindernisse, vielf?ltige L?sungen
Neben der Klimaneutralit?t ist die Klimaanpassung ein zentraler Baustein, sowohl im KLIBAB-Projekt als auch in der Tourismuspraxis. Das Ausbleiben des Schnees im Allg?u oder extreme Hitzeperioden in urbanen Reisezielen wie der Stadt Augsburg gef?hrden teilweise die Existenz von Beherbergungsbetrieben. ?Eine verbesserte W?rmed?mmung oder die Klimatisierung der Zimmer, aber auch die Diversifizierung des Angebots sind wirksame Ma?nahmen für Betriebe, um sich den Folgen des Klimawandels anzupassen“, erkl?rt Projektleiter V?lkening.Die Lücke zwischen Theorie und Praxis schlie?en
Wissenschaftlicher Kontakt
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