Promotionsprojekt: Managing Scarcity: Political Ecology of the Hydrosocial Cycle at Lake Urmia (Iran)

?

Der Urmiasee im Nordwesten des Iran galt einst als zweitgr??ter Salzsee der Erde mit einer etwa zehn Mal so gro?en Ausdehnung wie der Bodensee. Seit Mitte der 1990er Jahre verlor der See jedoch rund 80% seiner ursprünglichen Fl?che sowie 90% seines Wasservolumens. Wissenschaftlichen Studien zufolge sind sowohl natürliche als auch anthropogene Faktoren für die Austrocknung des Urmiasees verantwortlich. Infolge des international auferlegten Handelsembargos versucht der Iran seit Jahrzehnten sich selbst zu versorgen. Hierzu z?hlt auch die Herstellung von Lebensmitteln. Damit eine konstante und umfangreiche Wasserversorgung für die Agrarwirtschaft gew?hrleistet werden kann, errichtete die iranische Regierung im Einzugsgebiet des Urmiasees rund 50 Staud?mme, w?hrend Landwirte sogar 90.000 Brunnen in die Tiefe bohrten. Diese intensive Landwirtschaft, die 91% der Frischwasservorkommen ben?tigt, setzt den regionalen Wasserkreislauf unter enormen Stress, was letztendlich auch dazu beitr?gt, dass der Urmiasee langsam aber sicher austrocknet.

?

Im Rahmen meiner Doktorarbeit besch?ftige ich mich in diesem Fall insbesondere mit den Folgen für die l?ndliche Bev?lkerung. Da in den ruralen Regionen die Landwirte den Gro?teil der Wasservorkommen ben?tigen, stellt sich die Frage, wie der Prim?re Sektor mit der zunehmenden Wasserknappheit umgeht. Denn Landwirte, wie sich nach einer ersten Untersuchung ergab, k?mpfen mit zahlreichen Problemen, zu denen unter anderem z?hlen: sinkender Grundwasserspiegel, Salzintrusion im Grundwasser, extreme Dürre- und Trockenperioden, Unkrautbefall nach Regenperioden, fehlende Subventionen durch den Staat, Erbschaftskonflikte, wirtschaftlicher sowie existentieller Notstand.

Um die Situation vor allem in der unmittelbaren N?he des Urmiasees analysieren zu k?nnen, baut meine Arbeit mitunter auf den Forschungsrichtungen der Politischen ?kologie und dem ?Hydrosocial Cycle“. Beide Disziplinen fundieren auf der Pr?misse, dass sozio?konomische sowie ?kologische Probleme ein Ergebnis des Handelns diverser Akteure sind. Somit müssen Farmer, die ein wesentliches Interesse an den Wasservorkommen haben, identifiziert und interviewed werden. Darüber hinaus werden auch die kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Gegebenheiten untersucht.

?

Weitere Forschungsschwerpunkte am Lehrstuhl:

?

• Transformationen im Globalen Süden und Politische ?kologie
• Ressourcennutzung und –management
• Nachhaltigkeit
• Geopolitik
• Wassermanagement

?

?

• Seit 10/2017: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Humangeographie mit Schwerpunkt Ressourcenstrategien, Universit?t Augsburg
• 09/2016 bis 08/2017: Werkstudent beim Verein für Umweltmanagement in Finanzin-stituten e.V.
• 04/2016 bis 07/2016:?Praktikum beim Verein für Umweltmanagement in Finanzinsti-tuten e.V.
• 01/2015 bis 02/2015:?Praktikum bei der Regio Augsburg Wirtschafts GmbH
• 11/2012 bis 04/2016:?Werkstudent bei CNW-IT Systeme

?

Wissenschaftliche Ausbildung:

?

• 04/2015 bis 09/2017:?Geographie Master of Science Universit?t Augsburg

Titel der Masterarbeit:
Lithium und Kobalt für Lithium-Ionen-Batterien: Sichern Bolivien und die DR Kongo den Aufstieg der Elektromobilit?t?

?

• 09/2011 bis 03/2015:?Geographie Bachelor of Science Universit?t Augsburg

Titel der Bachelorarbeit:
Analyse von Marketingstrategien für Social Entrepreneurships am Beispiel des Projekts "Augsburg isst besser"

?

?

?

• Schmidt M., Transiskus S., Gonda R. (2019): Environmental degradation at Lake Urmia (Iran): Exploring causes and impacts on rural livelihoods (unver?ffentlicht)

• Bonneau A. (2021): Urban Gardening in Augsburg – eine neue Form der nachhaltigen Stadtentwicklung.

• Brose J. (2021): Die Potentiale von E-Fuels. Bewertung der Nachhaltigkeit und Tauglichkeit von E-Fuels als regenerativer Treibstoff der Zukunft.
• Seifert J. (2019): Wasserknappheit in der VR China. Geht?der zweitgr??ten Volkswirtschaft der Erde langsam das Wasser aus?