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Urbane Musikkultur in der Frühen Neuzeit. Stadtmusiker (Stadtpfeifer) in den Reichsst?dten Dinkelsbühl, N?rdlingen und Rothenburg ob der Tauber

Deutsche Forschungsgemeinschaft
Chronik des Gerold Edlibach (Kopienband zur Zürcher- und Schweizergeschichte) (Bearbeitung) | Edlibach, Gerold; Usteri, Johann Martin: [Kopienband zur Zürcher- und Schweizergeschichte bis zum 16. Jahrhundert]. [Zürich], [zwischen 1506 und 1566]. Zentralbibliothek Zürich, Ms A 77, fol. 68v, https://doi.org /10.7891/e-manuscripta-12645 / Public Domain Mark Public Domain Mark 1.0

Zum Projekt

In den Archiven der drei ehemaligen Reichsst?dte Dinkelsbühl, N?rdlingen und Rothenburg ob der Tauber haben sich umfangreiche Aktenbest?nde zu den Stadtmusikern (Stadtpfeifern) erhalten. Dabei handelt es sich um Schriftstücke verschiedenster Art: Bewerbungen, Klagen, Berichte, Bettelbriefe usw. In den Schreiben, die in der Regel an den Magistrat der jeweiligen Stadt gerichtet sind, spiegelt sich die ganze Bandbreite an Aufgaben und Problemen, mit denen die st?dtisch angestellten Musiker in ihrer Zeit konfrontiert waren. Da sich die betreffenden Aktenbest?nde in Dinkelsbühl, N?rdlingen und Rothenburg o. d. Tauber relativ vollst?ndig und in gutem Zustand erhalten haben, bietet sich hier eine ideale Gelegenheit, den Alltag und das Leben der Musiker im Zeitraum zwischen ca. 1500 und dem Ende der Reichsst?dte nach 1800 zu rekonstruieren. Dabei werden beispielsweise Netzwerke von weitverzweigten Musikerfamilien sichtbar, die über viele Jahrzehnte die Musikerszene in dieser Region dominierten. Auch über den Austausch zwischen den Reichsst?dten geben manche Dokumente Auskunft, wie z. B. ein bisher unbekannter Schriftverkehr eines Rothenburger Stadttrompeters mit dem berühmten Nürnberger Trompeten- und Posaunenmacher Erasmus Schnitzer. Viele Zeugnisse finden sich auch zu den oft prek?ren Arbeitsverh?ltnissen, unter denen die Musiker vor allem auch w?hrend des 30-j?hrigen Krieges zu leiden hatten. Aufschlussreich sind die Akten au?erdem im Hinblick auf die Vielfalt musikalischer Aktivit?ten, denn die Stadtmusiker spielten alle mehrere Instrumente und musizierten nicht nur bei st?dtischen offiziellen Anl?ssen, sondern auch in den Kirchen sowie bei Hochzeiten und privaten Feierlichkeiten. Die Vielfalt des musikalischen Lebens in den drei Reichsst?dten im Zeitraum um 1500-1800 aus den neu zu erschlie?enden Quellen sichtbar zu machen, ist Ziel dieses Projekts.

Dabei erf?hrt das Team der musikwissenschaftlichen Forscher wesentliche Unterstützung durch Experten für die Sprache der Frühen Neuzeit mit dem Schwerpunkt Bayern (Prof. Dr. Klaus Wolf), die bei der Auswertung der sprachlich sehr unterschiedlich gefassten historischen Quellen helfen.

Um auch anderen Forschern einen direkten Zugang zu den Aktenbest?nden aus den Stadtarchiven Dinkelsbühl, N?rdlingen und Rothenburg o. d. Tauber zu erm?glichen, wird im Zusammenhang mit diesem DFG-Projekt eine Digitalisierung der Quellen in Zusammenarbeit mit dem Internetportal ?bavarikon“ angestrebt.

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