Der Deutsche Italianistikverband (DIV) hat Franz Meier für seine Habilitationsschrift den Premio Gaspara Stampa verliehen. Der Preis wurde im Rahmen der Er?ffnungsfeier des XIII. Italianistiktags 2024 am 7. M?rz in Freiburg?im Breisgau überreicht. Gegenstand der Habilitation ist der m?gliche Einfluss, den italienische ?bersetzungen franz?sischer Wissenschaftstexte im sp?ten 18. Jahrhundert auf die Syntax der italienischen Wissenschaftssprache haben. Im Rahmen der Aufkl?rungsbewegung spielen ?bersetzungen eine wichtige Rolle, um mit Blick auf die nachlassende Bedeutung des Lateins wissenschaftliche Inhalte schnell in der europ?ischen Gelehrtenrepublik zu verbreiten. In der Arbeit geht es um die ?berprüfung der Hypothese, dass die franz?sische Sprache im Secolo dei Lumi aufgrund ihres Prestiges in Italien auch als Modell einer sogenannten ?modernen‘ Wissenschaftssprache gilt und somit qua ?bersetzung Wandelprozesse im Schreibstil italienischer Wissenschaftler ausl?st. Dieser folgt im 18. Jahrhundert immer noch literarischen Stilprinzipien und mobilisiert hypotaktische Satzstrukturen lateinischen Vorbilds. Die franz?sische Wissenschaftssprache hingegen zeichne sich durch kurze und weniger verschachtelte S?tze aus. Die Ausgangsthese der Arbeit besteht darin, dass sich die ?bersetzer am sprachlichen Modell der franz?sischen Wissenschaftstexte ausrichten und sich bei der translatorischen Textproduktion eine eigenst?ndige, sprachkontaktbedingte Variet?t des Italienischen entwickelt, die von der synchronen italienischen Wissenschaftssprache abweicht.