Interreligi?se Bildung als Schlüssel zur Vers?hnung

?Der Religionsunterricht muss dazu beitragen, aus den Schwertern der Gewalt Pflugscharen der Verst?ndigung zu schaffen“, forderte Kirchenrat Johannes Fischer (Ev. Kirche im Rheinland) in seinem Gru?wort zu Beginn des 8. Tags des Religionsunterrichts an der Universit?t des Saarlandes. Bei der ?kumenischen Fortbildung für Religionslehrende stand die christliche Friedensp?dagogik im Mittelpunkt. Wie Friedensarbeit Zugang in den Schulunterricht finden kann und welche Potenziale oder Schwierigkeiten sich aus ihr ergeben k?nnen, wollten knapp 100 Lehrpersonen sowie Mitarbeitende der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit in der Aula der Universit?t erfahren.

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Für einen deutlichen Ausbau interreligi?ser Kooperation im Religionsunterricht pl?dierte Prof. Elisabeth Naurath von der Universit?t Augsburg. Religionen seien in ihrem Wunsch nach Frieden verbunden, so die Professorin für Religionsp?dagogik. Eine religi?se, besser noch interreligi?se Friedensbildung im Rahmen des Religionsunterrichts k?nnte einen wesentlichen Beitrag zu Dialogarbeit und Verst?ndigung bieten. Naurath skizzierte in ihren Leitvortr?gen das Ideal einer ?religionssensiblen Schule“, die Vielfalt sowie ein Klima des Miteinanders und der gegenseitigen Akzeptanz erm?gliche.?

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Angesichts zahlreicher Kriege und Krisen, mit denen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkr?fte auch im Schulalltag derzeit konfrontiert sehen, besch?ftigte sich Naurath in ihrem zweiten Vortrag mit der seelsorgerischen Dimension der Friedensp?dagogik. Kriege, Pandemie und Klimakrise erweckten den Eindruck, ?in einer apokalyptischen Krisenzeit“ zu leben. ?Es ist ok, sich nicht ok zu fühlen“, betonte Naurath, die damit einer permanenten Leistungs- und Leidensanforderung an die Mitglieder der Schulgemeinschaften eine Absage erteilte. Wichtig sei, Unwohlsein nicht zu verdr?ngen, sondern damit umzugehen, sich zu besinnen und ein Gefühl spiritueller Verbundenheit zu schaffen, etwa zu den Mitmenschen, zu Gott und zur Natur.?

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Ein Aspekt, der sowohl Friedensarbeit wie Resilienz an Schulen derzeit besonders herausfordert, ist die hohe Zahl an Schülerinnen und Schülern, die als Geflüchtete aus Kriegsgebieten nach Deutschland kamen. Kateryna Buchko von der Katholischen Universit?t Lwiw in der Ukraine betonte in ihrem Vortrag daher die wesentliche Rolle der Lehrkr?fte als ?Hoffnungsgeneratoren“. Hoffnung k?nne den geflüchteten Schülerinnen und Schülern das n?tige Vertrauen vermitteln, um sie zum Kommunizieren zu bringen und sie dadurch aus ihrer Isolation zu holen.?

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Am Nachmittag standen zehn Workshops auf dem Programm, die Anregungen zur konkreten Ausgestaltung friedensp?dagogischer Themen im Schulunterricht liefern sollten.?

Die Bibel sei für die heutige Unterrichtsgestaltung scheinbar nur bedingt tauglich, so Martin Vahrenhorst, evangelischer Theologieprofessor an der Universit?t des Saarlandes, denn Friedensvisionen g?be es darin viele, aber Friedensappelle wenige. ?Die Frage, ob es Krieg geben soll oder nicht, wird nicht gestellt, sondern nur, wie man damit umgeht“, so Vahrenhorst, der aber Potenzial darin sieht, genauer hinzuschauen. So g?be es im hebr?ischen Urtext zwei verschiedene W?rter für die Verben ?t?ten“ und ?morden“ mit unterschiedlicher Wertigkeit. Dies und mehr gebe Anknüpfungspunkte, um im Unterricht miteinander ins Gespr?ch zu kommen.

Was aber tun, wenn die Stimmung in der Klasse gedrückt ist? Thomas Stephan, Pastoralreferent beim Bistum Speyer, brachte ein ?Ressourcium“ als Methode mit, ein K?rtchenset mit Fragen wie zum Beispiel ?Wo bewegst du dich am liebsten?“, die Gedanken an positive Erlebnisse stimulieren. Durch gezieltes, wertungsfreies Nachfragen k?nnten so niedrigschwellig Glücksressourcen entfaltet werden.

Das Team der Saarbrücker Kirche der Jugend eli.ja pr?sentierte gro?formatige Streetart-Kunst, die in ihren R?umen im Zuge eines Workshops zur Friedensarbeit entstanden waren.

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