Augsburg/JH/KPP – Wie konnte ein Künstler vor dem Druck des sowjetischen Regimes bestehen, ohne seine Identit?t aufzugeben? Dieser Frage widmet sich der Konzertabend ?Schattenspieler Schostakowitsch“ am morgigen Dienstag, dem 29. Januar 2019, um 19.00 Uhr im Leopold-Mozart-Zentrum der Universit?t Augsburg. Der Eintritt ist frei.

Als ?Schattenspieler“ wandelte Dimitri Schostakowitsch (1906 bis 1975) zwischen den Welten. Zum einen als Vorzeigekomponist geehrt, dann wieder streng gerügt, ist Schostakowitsch in seinem Leben und künstlerischem Schaffen gepr?gt von der staatlichen Macht. Dies spiegelt sich in seiner Musik, einer Musik zwischen Schatten und Licht, die im Spannungsfeld zwischen Ausdruckswillen und Regimezwang entstanden ist.?

Werke aus nahezu allen Schaffensperioden

Im Mittelpunkt des LMZ-Konzertabends stehen Werke aus nahezu allen Schaffensperioden des Komponisten, der sein Leben lang politischen Zw?ngen gerecht werden musste und doch seine eigene Musik und Geschichte schrieb. Diese Werke lassen den Reichtum des Schaffens Schostakowitschs aufscheinen. Von seinem ersten Klaviertrio, das er mit nur sechzehn Jahren komponierte, bis zu Ausschnitten aus einem sp?ten Liederzyklus, bei dem er Sonette von Michelangelo vertonte, zeigen sie, wie er allen Widerst?nden zum Trotz immer wieder neue Wege beschritt, ohne die Tradition zu vergessen.

Textvortr?ge und szenische Elemente

Eingebettet werden die musikalischen Darbietungen des Abends in Textvortr?ge und szenische Elemente, die eine Brücke zwischen der Musik und der sich st?ndig ver?ndernden Lebenssituation des Komponisten im Schatten von Stalin und Chruschtschow schlagen.

Vom Masterstudiengang Musikvermittlung/Konzertp?dagogik unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Hoyer, wird der Schostakowitsch-Abend von Studierende der Klavier-, Instrumental- und Vokalklassen des LMZ bestritten.

Historische Einführung und russischer Getr?nkeausschank

Er beginnt um 19.00 Uhr im LMZ-Konzertsaal in der Maximilianstra?e 59 (86150 Augsburg) und klingt mit der Gelegenheit zum pers?nlichen Austausch bei – russischem – Getr?nkeausschank aus. Bereits um 18.00 Uhr gibt in Raum 005 (Erdgeschoss) der Historiker Alexander Weidle eine historische Einführung, die durch Beitr?ge von Musikvermittlerinnen und -vermittlern erg?nzt wird. Auch zu dieser in Kooperation mit dem Bukowina-Institut organisierten Einführung ist der Eintritt frei.
?