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Bild JTI Lewin
Ich wollte unbedingt ein Praxissemester machen, um so viel wie m?glich praktische Erfahrungen zu sammeln.

Carola Lewin
P?dagogin bei Brücke e.V. Augsburg

Wichtige Karriereschritte

Seit 2016 ? ? ? ? ? ??? Mitarbeiterin (Arbeitsweisungen, Beats, Gespr?chsweisungen, Betreuungsweisungen) Brücke e.V. Augsburg

?2015 bis 2016 ? ? ? freie Trainerin beim Projekt ?Clip“ der St. Gregor Jugendhilfe

?2013 bis 2017 ? ??? B.A. der Erziehungswissenschaft (Schwerpunkt: Kindheit und Jugend, Erlebnisp?dagogik) an der Universit?t Augsburg

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Interview vom 17.05.2019

Frau Lewin, Sie sind als Mitarbeiterin der Brücke e.V. Augsburg t?tig. Würden Sie bitte kurz Ihr T?tigkeitsgebiet und Ihre Hauptaufgaben vorstellen?

Ich begleite Jugendliche und Heranwachsende nach dem JGG (Jugendgerichtsgesetz) in verschiedenen Settings. Hierzu geh?ren einige Themenbereiche wie Schule, Jobsuche, Herausforderungen mit beh?rdlichen Angelegenheiten, famili?re Konflikte, Erkrankungen, Schulden, Süchten usw. Wichtig zu wissen ist dabei, die Jungs und M?dels sind im Zwangskontext bei mir, wer also nicht mitarbeitet, wird vom Gericht sanktioniert.?

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Sie waren bereits w?hrend Ihres Studiums für Brücke e.V. t?tig. Wie kamen Sie dazu?

Ich wollte unbedingt ein Praxissemester machen, da ich es als wichtig angesehen habe, so viel wie m?glich praktische Erfahrungen zu sammeln. Au?erdem hatte ich die Hoffnung, so den ?Fu? in die Tür“ zu bekommen und einfacher einen ersten Arbeitsplatz zu finden. Das hat ja dann auch geklappt. Besonders wichtig war mir dabei, dass ich viel durch eigenst?ndiges Arbeiten lernen konnte. Genau das war bei Brücke e.V. m?glich. Nach vier Wochen Einarbeitung hatte ich mein eigenes Arbeitsfeld und gleichzeitig immer genug Anleitung, wenn ich sie ben?tigte.

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Gab es Situationen, die Sie emotional belastet haben? Haben Sie Tipps für Studierende, die sich für eine ?hnliche T?tigkeit interessieren?

Die Arbeit in der Straff?lligenhilfe bringt immer wieder belastende Momente mit sich. Es ist nur die Frage, wie lange diese anh?lt und ob man es mit in den Feierabend nimmt. Für mich ist ganz wichtig, dass ich Kolleg*innen habe, zu denen ich jederzeit gehen kann und mich akut über einen Fall aussprechen kann. Die Last auf mehrere Schultern verteilen hilft immer. Dann l?sst es sich logischer denken, die Emotionen stehen nicht mehr im Vordergrund und man wird wieder handlungsf?hig. Hilfreich sind zudem eine gute Teamabsprache, Supervisionen und eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.

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Fühlen Sie sich manchmal machtlos? Oder gibt es Situationen, die sie besonders motivieren?

Machtlosigkeit gibt es leider immer wieder. Wir k?nnen das System Deutschland nicht ?ndern oder auch nicht die psychische Erkrankung eines Jugendlichen heilen. Es gibt h?ufig Krisen, die nur sehr langsam durchschritten werden k?nnen und in denen ich durch meine Anwesenheit, meine Ideen und mein offenes Ohr versuche zu helfen. Manchmal kann man eben nicht mehr tun. Eine Verhaltens?nderung kann ich nun mal nicht erzwingen. Besonders motivierend ist es für mich, wenn meine Jugendlichen sehr gerne und zuverl?ssig die Gespr?che wahrnehmen. Wenn ich merke, dass sie so eine Stunde in der Woche Entlastung erleben und wieder Hoffnung sch?pfen k?nnen. Dann wei? ich, dass ich das Richtige tue.

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Was ist für Sie das Sch?nste an Ihrem Beruf?

Für junge Menschen da sein zu k?nnen, die es wom?glich noch nie erlebt haben, dass sich jemand für sie einsetzt oder die es nicht kennen, ernst genommen zu werden. Ich bin einfach gerne eine Begleitung in schwierigen Lebensphasen, weil ich davon überzeugt bin, dass es jeder verdient hat, diese Hilfe zu bekommen – ich hatte diese schlie?lich auch immer, wenn ich sie gebraucht habe.

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