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Press release 15/23 - 07.03.2023

Kleine Hilfe reicht für Erfolg bei Kita-Platz und Arbeitsmarkt

Mütter mit niedrigerem Schulabschluss profitieren von Kinderbetreuung

Um mehr bildungsferneren Familien einen Kita-Platz zu erm?glichen, reicht schon eine geringe Unterstützung bei den Bewerbungen aus. Eine neue Studie zeigt, dass Mütter anschlie?end l?nger arbeiten und sich der Einkommensunterschied zwischen Müttern und V?tern verringert. Dieser Effekt konnte erstmals kausal für Frauen mit vergleichsweise niedrigem Schulabschluss nachgewiesen werden, die am Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind.

Colourbox.de

In Deutschland tr?gt die Geburt eines Kindes nach wie vor st?rker als in vergleichbaren L?ndern dazu bei, dass Frauen langfristig weniger arbeiten und verdienen. Für Frauen mit niedrigem Schulabschluss ist der sogenannte Gender-Gap bei der Arbeitszeit besonders gro?. Auff?llig ist, dass weniger gebildete Eltern deutlich seltener Betreuungsangebote für Kinder bis drei Jahren wahrnehmen als besser gebildete Eltern.

?Ein wichtiger Grund für diese Ungleichheit ist die komplizierte, dezentralisierte und vielfach intransparente Vergabe der Kita-Pl?tze. H?her gebildete Eltern haben hier Vorteile, weil sie oft mehr Wissen und Ressourcen haben, um das Anmeldeverfahren erfolgreich zu durchlaufen“, so beschreibt Dr. Henning Hermes von der Universit?t Düsseldorf die Hypothese eines Teams aus mehreren Forschungseinrichtungen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben deshalb untersucht, ob bildungsferneren Familien der Zugang zu Kita-Pl?tzen erleichtert werden kann und ob Frauen dadurch bei Arbeitszeit und Einkommen profitieren. Sie befragten zun?chst mehr als 600 Familien mit Kindern unter einem Jahr. Anschlie?end sah ein Teil der Eltern ein vierminütiges Informationsvideo über den Anspruch auf Betreuung, die Gebührenbefreiung bei niedrigem Einkommen sowie die Vorteile, die frühzeitige und mehrfache Bewerbungen bringen. Au?erdem bekamen sie das Angebot, bei der Kita-Bewerbung individuell von (dafür geschulten) Studierenden unterstützt zu werden. Diese recherchierten beispielsweise Informationen über Betreuungseinrichtungen und Bewerbungsverfahren, halfen beim Ausfüllen von Formularen und erinnerten an wichtige Termine. Ein halbes Jahr und anderthalb Jahre sp?ter wurden die Familien erneut befragt.

Deutliche Steigerung von Arbeitszeit und Einkommen der Mütter

Eine erste, bereits 2021 publizierte Analyse zeigte: Der Anteil der Familien mit einem Kita-Platz war unter den bildungsferneren Familien, denen bei der Bewerbung geholfen worden war, um rund zwei Drittel gr??er. Gleichzeitig kümmerten sich die V?ter mehr um die Kinder, wodurch die Ungleichheit zwischen Müttern und V?tern beim Betreuungsaufwand um 30 Prozent geringer war.

Nun hat das Forschungsteam für die Mütter mit niedrigerem Schulabschluss gezeigt: Aufgrund der Entlastung durch die Kindertagesst?tten konnten viele Frauen Vollzeit oder mit einer substanziellen Arbeitszeit in ihren Beruf zurückkehren. Mütter, denen bei der Kita-Bewerbung geholfen wurde, arbeiteten rund zweieinhalb Mal so h?ufig mindestens 30 Stunden pro Woche wie Mütter, die nicht unterstützt wurden. Im Vergleich arbeiteten sie w?chentlich fünf Stunden mehr. In den unterstützten Familien war zudem die Wahrscheinlichkeit einer Rollenverteilung, bei der der Vater Vollzeit und die Mutter Teilzeit arbeitet, 20 Prozent geringer.

Die Arbeitszeiten wirkten sich deutlich auf die finanziellen Verh?ltnisse der bildungsferneren Familien aus. In den unterstützten Familien war das Einkommen der arbeitenden Mütter 22 Prozent h?her, das Haushaltseinkommen dadurch 10 Prozent h?her. Der Einkommensunterschied zwischen M?nnern und Frauen fiel innerhalb der Haushalte um rund ein Drittel kleiner aus.

Bei Familien mit h?herem Bildungsabschluss hatte die Unterstützung bei der Kita-Bewerbung dagegen keine Effekte – weder auf die Kita-Betreuung noch auf Arbeitszeiten oder Einkommen der Mütter.

Nur anderthalb Stunden Unterstützung n?tig

?Ein besserer Zugang zu Kita-Betreuung führt zu mehr Gerechtigkeit – sowohl zwischen h?her und niedriger gebildeten Familien als auch innerhalb der Familien zwischen V?tern und Müttern. Das gilt für die Aufteilung der Betreuungszeiten genauso wie für die Arbeitszeiten und das Einkommen“, sagt Prof. Dr. Philipp Lergetporer von der Technischen Universit?t München (TUM).

Die Untersuchung ist die erste randomisiert kontrollierte Studie (bei der Teilnehmer:innen zuf?llig unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden), die nachweist, dass der Kita-Zugang tats?chlich einen Effekt auf die Arbeitsmarktbeteiligung von Müttern mit niedrigerem Schulabschluss hat. ?Das ist auch deshalb von gro?er Bedeutung, weil Frauen ohne Abitur schon vor der Geburt eines Kindes weniger arbeiten als Frauen mit Abitur“, sagt Marina Krau? von der Universit?t Augsburg.

Um diese Ziele zu erreichen, ist nur wenig Aufwand n?tig – die Studierenden halfen den Familien im Mittel lediglich anderthalb Stunden. ?Unterstützung für Familien, die Schwierigkeiten haben, sich mit dem Kita-System zurechtzufinden, ist also ein einfaches Mittel mit gro?em Ertrag“, sagt Dr. Frauke Peter vom Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). ?Noch sinnvoller w?re es allerdings“, betont Prof. Dr. Simon Wiederhold von der KU Eichst?dt-Ingolstadt, ?die Bewerbungsverfahren so stark zu vereinfachen und die Zahl der Kita-Pl?tze so zu erh?hen, dass gar keine Unterstützung von au?en mehr n?tig ist.“

Mehr Informationen:

Am Forschungsprojekt waren das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), die Heinrich-Heine-Universit?t Düsseldorf, die Katholische Universit?t Eichst?tt-Ingolstadt, die Technische Universit?t München (TUM), die Universit?t Augsburg und das ifo Institut beteiligt. Sie wurde gef?rdert von der Jacobs Foundation und dem Research Council of Norway.

Die Publikation ist ein Working Paper, das den Peer-Review-Prozess noch nicht durchlaufen hat.

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Publikationen:

Henning Hermes, Marina Krau?, Philipp Lergetporer, Frauke Peter, Simon Wiederhold. Early Child Care and Labor Supply of Lower-SES Mothers: A Randomized Controlled Trial. Munich Papers in Political Economy, Working Paper No. 07/2022

http://go.tum.de/089708

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Henning Hermes, Philipp Lergetporer, Frauke Peter, Simon Wiederhold. Behavioral Barriers and the Socioeconomic Gap in Child Care Enrollment. CESifo Working Paper No. 9282/2021

https://www.cesifo.org/DocDL/cesifo1_wp9282.pdf

Wissenschaftlicher Kontakt

Doctoral Student
Prof. Dr. Robert Nuscheler: Finanzwissenschaft, insbesondere Gesundheits?konomik

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